Ein aufgeregter Anruf eines Kunden. „Herr Hagen, ich werde verrückt. Da streitet sich meine Bank seit Tagen mit zwei meiner Lieferanten. Die will nur an Herrn Müller auszahlen, aber ich will, dass nur Herr Meier das Geld bekommt. Ich verstehe diesen Quatsch nicht mehr und kann mich nicht auf meinen Job konzentrieren. Warum will die Bank nicht an Herrn Meier auszahlen? Rufen Sie bitte bei der Bank an und klären Sie das.“
Meine Antwort: „Sie können das auch selbst. Erklären Sie dem Bankmitarbeiter, dass Sie die Auszahlung an Herrn Meier wünschen. Und dann fragen Sie nicht, ob die Bank an Herrn Meier auszahlt, sondern nur, was Sie veranlassen müssen, damit der richtige Empfänger das Geld bekommt. Vielleicht hilft der Bank das Wort ‚Abtretungserklärung' weiter.“ Mein Kunde lachte und fragte, wofür er mich eigentlich bezahle. „Dafür, dass ich Ihnen helfe. Nicht dafür, dass ich Ihre Arbeit mache.“
So musste er eben selbst bei der Bank anrufen. Fünf Minuten später klingelte mein Kunde wieder bei mir durch. Es war alles ganz einfach. Die Reaktion des Bankmitarbeiters sei sehr freundlich gewesen: „Ok, wenn Sie das so wollen, dann werden wir das regeln. Wir kümmern uns darum.“ Komisch, zum ersten Mal habe die Bank nach seinem Wunsch gehandelt. Na ja, sie wird auch schon vorher mal nach sein Wünschen gehandelt haben. Dennoch hat mein Kunde etwas dazugelernt.
1. Die richtige Frage (hier nicht „ob?“ – sondern „was?“) kann Türen öffnen.
2. Nicht abspeisen lassen und klar sagen, was ich will!
3. Und ganz wichtig… ich kann das auch selbst!
Auch Sie können das selbst. Was steht diese Woche bei Ihnen an, worauf Sie eigentlich keine Lust haben? Was wollen Sie an Andere abgeben? Meistens lautet die Antwort: Nicht delegieren, selber machen!